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Livestreaming – Ein Azubi-Projekt bei backslash-n

Durch die Corona-Pandemie werden Live Events im Internet immer gefragter, da sie für viele Menschen die Möglichkeit bieten, an Veranstaltungen teilzunehmen, ohne überhaupt vor Ort zu sein. Gerade in Zeiten von „Social Distancing“ bietet Livestreaming Unternehmen, Vereinen etc. eine sichere und funktionelle Methode, mit ihren Veranstaltungen weiterhin viele Menschen zu erreichen. 
Auch der Pfarrverbund Sögel wurde auf dieses Thema aufmerksam und holte uns mit ins Boot, um den wöchentlichen Gottesdienst auf YouTube zu streamen.

Ich bin Michael Rogowski und Azubi im Bereich Mediengestaltung bei backslash-n. Im letzten Jahr leitete ich das Livestreaming-Projekt für den Pfarrverbund Sögel. Wie genau das Projekt ablief erkläre ich in diesem Blogpost.

Die Vorbereitung

Der wichtigste Aspekt für dieses Projekt war die Vorbereitung, da die Umstände, in der Kirche zu streamen, einige Umwege erforderten. Zu Beginn benötigten wir eine Streaming-Software. Hier entschied ich mich für OBS (Open Broadcaster Software), weil es viele nützliche Features besitzt und zudem recht einsteigerfreundlich ist.
Das Ziel war es, möglichst flüssig und problemlos zu streamen, da es in der Kirche keinen Internetanschluss gibt. In den Einstellungen passte ich dann Bitrate, Auflösung etc. an, um eine niedrige Datenübertragung und gleichzeitig ein qualitatives Bild zu garantieren. Für die ersten Tests erstellte ich einen YouTube-Kanal. Diesen richtete ich ein, so dass das Videosignal von OBS direkt auf diesen YouTube-Kanal gestreamt wird. Somit konnten die ersten Tests beginnen.

Benutzeroberfläche in OBS (Open Broadcaster Software)
Benutzeroberfläche eines Livestreams auf YouTube

Für die Tests stellte ich ein vorübergehendes Setup mit Kamera und Laptop zusammen. Als Internetquelle benutzte ich einen mobilen Hotspot, der über ein Smartphone bereitgestellt wurde, um einen möglichst realitätsnahen Test zu machen, der an die Umstände in der Kirche angepasst war. 
Bei den Test-Streams im Büro verlief alles nach Plan. Danach führten wir mit dem selben Setup die ersten Tests in der Kirche durch. Auch hier gab es keine Probleme. 

Das richtige Equipment

Als nächstes recherchierte ich nach passender Hardware, um Ton und Bild in hochwertiger Qualität auf den Laptop zu übertragen. Da in der Kirche vom Orgelboden aus gestreamt werden sollte, der Ton jedoch nur aus dem Altarraum kam, waren ein Mikrofon, ein Stativ und zwei Funksender nötig. Die Funksender würden dann das Signal vom Mikrofon, welches im Altarraum stehen würde, auf den Laptop übertragen. Als Kamera wählte ich eine Systemkamera, die per HDMI-Kabel und einem Elgato Camlink an den Laptop angeschlossen wurde. Auch hier war ein Stativ nötig.
 
Nach Anschaffung der Hardware probierte ich diese sofort aus. Hier funktionierte alles wie erwartet. Auch in der Kirche funktionierte das neue Streaming-Setup super. Vor dem ersten richtigen Stream führte ich noch zwei Generalproben in der Kirche durch. Hier streamte ich jeweils einen kompletten Gottesdienst privat, um auf mögliche Probleme wie Verbindungsverlust etc. vorbereitet zu sein und um ein Gefühl für die Ton- und Bildqualität zu bekommen. Nach den Generalproben wurde es Zeit für den ersten echten Stream.

Der erste Livestream

Vor dem ersten Stream wurde dieser durch den Pfarrverbund Sögel noch einmal kräftig beworben, um möglichst viele Zuschauer zu erreichen. Am 12.12.2020 war es dann so weit.
 
Bereits vor Beginn des Streams warteten schon viele Zuschauer gespannt darauf, dass es losgeht.  
Der Stream lief insgesamt eine knappe Stunde und es funktionierte alles perfekt. Der erste Stream war ein voller Erfolg und wurde von den Zuschauern auch sehr gut aufgenommen. 

Zum Stream vom 12.12.2020

Streaming-Setup auf dem Orgelboden in der Kirche

Regelmäßige Streams in den nächsten Wochen

In den darauffolgenden Wochen streamte ich jeden Samstag vorübergehend den Gottesdienst aus der Kirche in Sögel, während der Pfarrverbund nach einem Freiwilligen suchte, die das Projekt in Zukunft weiterführen würde. Als sich eine Person für die Aufgabe gefunden hatte, führte ich ihn In den darauffolgenden Wochen in das Streaming-Programm, die Hardware und die Vorbereitung in der Kirche ein. Nach einigen Gottesdiensten war er dann bereit, ohne weitere Hilfe eigenständig den Stream zu leiten. Von nun an kümmerte er sich um den Stream am Samstag. 
Ich wünsche ihm und dem Pfarrverbund Sögel in der Zukunft viel Glück bei diesem Projekt! 

Fazit

Durch dieses Projekt habe ich gelernt, worauf es bei der Planung und Umsetzung von Livestreaming ankommt und welche Aspekte man unbedingt bei solchen Übertragungen beachten sollte. Außerdem habe ich mein Wissen über die nötige Hard- und Software deutlich erweitert und bin somit vorbereitet für weitere Projekte dieser Art.  

Ich hatte sehr viel Spaß daran, ein solches Projekt zu leiten und freue mich darauf, was das Thema „Livestreams“ in Zukunft mit sich bringt. 

Ausbildung, Azubi-Projekt, Hardware, Livestreaming, Videos